Saturday, 15 May 2010

YOU ARE INVITED TO: oh oh oh oh oh oh oh oh oh - SPANDAUER STR. 2 - MAY 20TH


oh oh oh oh oh oh oh oh oh
performance/installation/photography/music/painting/video/drink
from 8pm at spandauer str. 2 (just off alex)

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featuring performance and music from:

ROBERTO FARINACCI & VALENTINA CARDINALI
LISA JESCHKE & LUCY BEYNON*
NAOKI ITO
INA RICHTER
MARGARETE HUBER
JACKIE


installation and video work from

KRISTIN FLADE
MARJORIE BRUNET PLAZA
ADELI NE MEILLIEZ
KRZYSZTOF HONOWSKI
MAXENCE LAVIEVILLE


miscellaneous others include:

NICOLAI REHER
CHRISTOPHER WILLIAMS
LISA BRITTON
BETTINA ANDRIANANTOANDRO
DARIO BUELOW
MEGAN CURRY



* john hurts [from idiot] at 10pm

Saturday, 24 April 2010

Vulva Fears: Pussy Envy

Exceptionally, a German text - on Valerie Solana's SCUM manifesto. Or just bypass that and go to her own text - here's an online version (with many mistakes in it):
http://gos.sbc.edu/s/solanas.html



(I don't want to talk to myself. I am talking to myself.)

Valerie Solanas S.C.U.M. Manifesto wird gerne als Randnotiz in Sonderausstellungen von feministischer Kunst/„weiblicher“ Kunst erwähnt: z.B. in der Pariser „Frauenausstellung“ elles@centrepompidou, die zeigt, wie gut Frauen darin sind, sich durch's Malen, Zeichnen, Stricken, Häkeln, Basteln, Modellieren, Schreiben, Töpfern, Skulpturieren, Photographieren, Plastizieren, Praktizieren, Aktionieren, Minimalieren, (Ideen-)Gebären und Radieren als große Künstlerinnnenpersönlichkeitinnen zu verwirklichen - sprich, wie allseitig und vielfältig kreativ sie sind; wir sehen, dass sich auch bei ihnen die geduldige Arbeit in der Privatsphäre der rooms of their own auszahlen kann. Im Rahmen solcher Ausstellungen, aber eben auch in der Öffentlichkeit allgemein, wird Solanas wegen des Manifests und ihres Attentats auf Andy Warhol – die beide keinen „Sinn“ zu machen scheinen – als Vertreterin eines scheinbar völlig abstrusen separatistischen Feminismus' gezeigt. Durch diese Kategorisierung wird sie einerseits annehmbar gemacht, andererseits aber als zu unsinnig, nieder, gewalttätig eingeordnet, um überhaupt eine ernsthafte Auseinandersetzung nötig zu machen. Ob sie als Individualterroristin betrachtet wird oder als besonders hysterisches Element einer hysterischen Feminismusbewegung – in beiden Fällen wird sie so in einen weggeschlossenen Kellerraum der gesellschaftlichen Einheit verbannt. Gerade diese Verbannung macht es möglich, ihre Kritik zu entschärfen: Jemand, die sich gegenüber Warhol in der Tat als gefährlich zeigte, kann letztendlich als Kriminelle/Verrückte eingestuft werden, so dass es nicht mehr nötig ist, die Gefährlichkeit ihrer im S.C.U.M. Manifesto dargelegten Ideen im Wort ernsthaft zu rezipieren.
Natürlich ist es richtig, dass ein Manifest, das in späteren Ausgaben den Untertitel Society for Cutting Up Men für S.C.U.M. hinzugefügt bekam, möglicherweise (!) nicht in dem Sinn ernst genommen werden muss, als dass jedes Wort als wörtlich zu nehmende Handlungsanweisung gelten müsste (aber vielleicht doch). Aus Solanas Manifest werden immer wieder die gleichen Schnipsel zitiert, z.B.: “the Y (male) gene is an incomplete X (female) gene, that is, it has an incomplete set of chromosomes.” Solche Zitate dienen gerne der Belustigung eines Kunstpublikums. Doch allein dieser Satz deutet die satirische Klarsichtigkeit des Textes beispielsweise bezüglich gängiger biologistischer Erklärungen menschlichen Verhaltens an; ein weiteres Beispiel für solche Klarsichtigkeit ist die rhetorische Umkehrung Freuds Formulierung des Penisneids: “Women, in other words, don't have penis envy; men have pussy envy.” Warum wird von einer doch noch patriarchalischen (?) Öffentlichkeit Solanas Text als verrückt abgestempelt, während Freuds Texte als der profunden akademischen Erkenntnis dienend studiert werden (wobei man sich kaum traut, das Wort patriarchalisch zu benützen, ohne selbst als in den 60ern Zurückgebliebene eingeordnet zu werden (als hätte ich damals schon gelebt!))? Im weiteren Verlauf vollzieht Solanas eine Kritik des bürgerlichen (Beziehungs-)Lebens, das zwischen scharfer anarchistischer Analyse auf der einen Seite und gewalttätigen Lösungsvorschlägen auf der anderen Seite oszilliert. Insbesondere aufgrund des Attentats von Solanas auf Andy Warhol stellt sich dabei ständig die Frage, inwieweit bestimmte Stellen des Textes eine verzerrte Satire oder eine tatsächliche Handlungsforderung darstellen sollen, ein Gedanke, der natürlich Angst machen könnte; diese Instabilität, dieser Umgang mit dem Genre „Manifest“ macht den Text weiterhin gefährlich und macht es nötig, ihn komplett zu lesen – als herausfordernde Kritik der bürgerlichen Gesellschaft in den 60er Jahren und heute.

Friday, 23 April 2010

containers

if/in
the mind
the chest

the sun
not if in,
the sun.

Was redest du da eigentlich?

Sunday, 18 April 2010

an optical illusion:

the thought you could murder the sun
by pressing your thumb on it

(since you have a thumb)

Saturday, 27 February 2010

mailing list

if you'd like to join the antigone project's mailing list in order to receive rare spam announcing performance nights like yesterday's - hopefully before they happen - you can join here:

http://groups.google.com/group/the-antigone-project

Monday, 15 February 2010

CALL FOR AUDIENCES

On February 26,

YOU are invited to an evening of fragments, unfinished work, beginnings, failures, experiments, first attempts, microtheatres - featuring, among others:


Betwixt and Between (Hildesheim):
Lenzomat - eine Performance über Wahnsinn
(ca. 30 mins)

Ina Richter:
Performance of Takemitsu's "Voice"
(ca. 5 mins)

Richard Pfützenreuter:
FLEISCHGERICHT
[oder die gar wundersame Frage, warum Gott durch seinen Bauchnabel Blut in Antonins Buchstabensuppe schiss]
(ca. 45 mins)

Nancy Schwade
beauthingsies of goddessies
(ca. 10 mins)

the antigone project (lucy beynon & lisa jeschke):
john hurts [from idiot]
(ca. 30 mins)

performances - drinks
free admission - bring friends

7pm - Theaterhaus Mitte Berlin (Wallstr. 32, Haus C: http://www.thbm.foerderband.org/conpress/_rubric/index.php?rubric=Kontakt)
NEW LOCATION since last summer - plese click on the link for a map

please forward this to friends, mailing lists and anyone who might be interested
facebook events page: http://www.facebook.com/home.php?#!/event.php?eid=306707260902&ref=ts

Wednesday, 3 February 2010

waste in virtual circulation

It is strange that everyone always speaks of the theatre as the paradigmatically public form of art. For unlike writing, theatre in itself is not made for public circulation: rather, it takes place within a very specific room. Only few people can witness it – even if these few are several hundreds, which is nothing in comparison to any text, or video, or photography, all of which at least imply the possibility of reaching – everyone. In this sense, theatre is always curiously private and intimate, as well as hidden from public view. Street theatre imagines it can counteract this hiddenness, but even theatre on the street is never visible to more than a handful of spectators at any one point, and in this sense theatre always takes place on a small scale. It can never be for the masses; people's theatre (I mean in a vaguely socialist tradition: Volkstheater) can only exist on a qualitative, never on a quantitative level.